Osterngedanke
Die Stimmung der letzten Tage und paar (auch schriftlichen) Aussagen haben mich gestimmt, mich mit der Frage der Glaube auseinanderzusetzen. Was meine persönliche Meinung zu dem Thema ist, schreibe ich hier vor reiner Faulheit nicht. Denn aus welcher Seite ich es nicht anfangen sollte, da türmen sich meterhohe, aus Fragen und Zweifeln gemauerte Aspekten, die sich nicht einfach so überspringen lassen, wenn man einem meine Interpretation der Glaube auslegen will.
Was ich aber innerhalb von den wenigen Gesprächen beobachten konnte, ist eine linear steigende Neigung der jungen, „aufgeklärten“ Menschen, sich selber als Atheisten zu bezeichnen. Oder mindestens als, beispielsweise, katholisch, aber nicht gläubig.
Für mich klingt das zweite wie: ich bin zwar verheiratet, lehne aber Monogamie grundsätzlich ab… Und zu dem Atheismus verlangt ihr bitte von mir keine Einstellung. Noch keiner hat es geschafft, mir das Begriff zu enthüllen; mehr sogar: je mehr Menschen es versuchen, mir ihre atheistische Weltanschauung zu schildern, desto mehr unterschiedlichen Versionen kriege ich zu hören und summa summarum bin mehr durcheinander als zuvor.
Na gut, die Frage ist, ob wir, die Jugendlichen incl. bisschen ältere Jugend, die Aufgeklärten, die Studenten, die Doktoranten und Professoren, die Astronauten und Genforscher, die Internetnutzer und Dienstleistungsgesellschaftangehörigen… Ob wir schon als Zeichen der Fortschritt das Glaube an Wissenschaft hegen? Sind wir schon so bequem geworden, dass wir all das Unerklärte ablehnen und nicht wahrnehmen?
Ich freue mich jedes Mal zu sehen, wie meine Gleichaltrigen doch ihren tiefen Glauben pflegen, wie sie die Fastenzeit respektieren oder fünf Mal am Tag ihre Gebete murmeln. Sie haben ihre Wurzeln nicht verloren. Sie haben als Wahr das genommen, was ihnen beigebracht wurde. Ehrlich, simpel und bewundernswert…
Was ich aber innerhalb von den wenigen Gesprächen beobachten konnte, ist eine linear steigende Neigung der jungen, „aufgeklärten“ Menschen, sich selber als Atheisten zu bezeichnen. Oder mindestens als, beispielsweise, katholisch, aber nicht gläubig.
Für mich klingt das zweite wie: ich bin zwar verheiratet, lehne aber Monogamie grundsätzlich ab… Und zu dem Atheismus verlangt ihr bitte von mir keine Einstellung. Noch keiner hat es geschafft, mir das Begriff zu enthüllen; mehr sogar: je mehr Menschen es versuchen, mir ihre atheistische Weltanschauung zu schildern, desto mehr unterschiedlichen Versionen kriege ich zu hören und summa summarum bin mehr durcheinander als zuvor.
Na gut, die Frage ist, ob wir, die Jugendlichen incl. bisschen ältere Jugend, die Aufgeklärten, die Studenten, die Doktoranten und Professoren, die Astronauten und Genforscher, die Internetnutzer und Dienstleistungsgesellschaftangehörigen… Ob wir schon als Zeichen der Fortschritt das Glaube an Wissenschaft hegen? Sind wir schon so bequem geworden, dass wir all das Unerklärte ablehnen und nicht wahrnehmen?
Ich freue mich jedes Mal zu sehen, wie meine Gleichaltrigen doch ihren tiefen Glauben pflegen, wie sie die Fastenzeit respektieren oder fünf Mal am Tag ihre Gebete murmeln. Sie haben ihre Wurzeln nicht verloren. Sie haben als Wahr das genommen, was ihnen beigebracht wurde. Ehrlich, simpel und bewundernswert…
immer-wieder - 8. Apr, 14:32
So sehe ich mich auch heute: Die Konflikte der Israelis und Araber rings um den symbolischen Tempelberg und um allgemein die Frage wer das Recht hat dort zu leben, die rechtskonservative sehr starke Kirche in den USA, die viele Grundwerte der europäischen Aufklärung in Frage stellen, die von keiner Weltkirche beantwortete Frage auf die Zukunft der menschlichen Gesellschaft - man kann die Augen als Christ, Moslem und als religiös Desinteressierter genauso verschliessen, und man kann unabhängig von der Religion sich auch für den unbequemen, steinigen Weg entscheiden.
"als Wahr das genommen was ihnen beigebracht wurde" - so ein Satz MUSS bei einem Menschen, der in der Tradition der Aufklärung aufgewachsen ist, in sich schon falsch sein. Denn mit "glaubt ohne nachzudenken was wir euch beibringen" hat schon der Kommunismus Schindluder getrieben.
Bewundernswert find ich all jene, die aus eigenem Antrieb, aus einer inneren Überzeugung dass es bessere Antworten geben muss als die, die man derzeit findet, zu einer Religion gefunden haben. Wer DANN glaubt - Respekt. Und dieser Glaube kann von Christentum, Islam bis hin zum Buddhismus oder eben Atheismus alles sein.
Wenn Du interessiert bist an meinen Gedanken kannst Du mich auch per Email erreichen: mh [at] truetigger [dot] at, vielleicht bring ich jetzt nicht meinen Standpunkt zum Ausdruck, weil ich mich von Deiner Einschätzung zu unrecht in den Topf derjenigen geworfen fühle, die sagen: "Religion ist mir zu MÜHSAM, zu TEUER (Kirchensteuer), ich will lieber feiern statt in die Kirche zu gehen". Nein, Atheismus als Ablehnung des Glaubens an eine helfende, uns bewachende Gottheit ist eben NICHT (oder nicht für JEDEN) eine simple und bequeme Art, das Denken aufzugeben - es ist für manche auch eben das Resultat des unbequemen Weges.
„als das Wahr genommen, was ihnen beigebracht wurde” – ich habe gewusst, dass ich damit vieles provoziere. Und hier meine Erklärung: ist es nicht toll eine Tradition zu haben, keine Fragen zu stellen, nein – nicht aus Angst, abgestoßen zu sein, und nicht aus Mangel an Intelligenz, und auch nicht aus Faulheit… Einfach die Tradition des Gebetes, die Sagen und das Moral zu übernehmen, weil wir es jetzt nicht wissen und nicht im Stande sind, einzuschätzen, welche der tausend Glauben die Richtige ist? Und an etwas Untastbares tief zu glauben, von der unerklärten Macht die Stärke zu schöpfen, ist etwas was wir, die Menschen - selbst als nur eine chemische Verbindung – manchmal brauchen.
Und Tradition: aufgewachsen bin ich im real existierenden Sozialismus, wir haben viel gegen den "Klassenfeind" eingetrichtert bekommen. Ein Teil davon - die Ausbeutung der Menschen, die Ellenbogengesellschaft und der Machthunger der eh schon mächtigen ist sogar nach wie vor gültig. Wenn es nach Tradition gehen würde, wär ich jetzt ein Revoluzzer bzw. ein Linksautonomer vom Schlag PDS, die eine bequeme "gegen alles und das böse Amerika erst recht!"-Haltung einnehmen.
Hier in Österreich sieht man auch katholische Traditionen. Brauchtum JA, ich bewundere auch Familien, die zusammenhalten. Doch ZU OFT ist Tradition eben nicht nur etwas, was "zusammenhält", sondern auch zu sehr einengt. z.B. die Rolle der Frau, die sogar im katholischen Umfeld eher konservativ als "Mutter" gesehen wird - furchtbar einseitig. Von den patriachischen Strukturen, die viele Moslems aus ihrer Heimat mitbringen, ganz zu schweigen - Tradition hat eben auch Kehrseiten.