User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

< />
gerade online


Samsung Handy

Dienstag, 3. April 2007

Warum

Die Frage, die neulich Truetigger gestellt hat, geht mir nicht aus dem Kopf. Und es geht jetzt nicht um die eine, konkrete Frage. Nein, es geht allgemein um die Warum-Fragen…

Dass die Kinder damit ganz schön nerven, ist allgemein bekannt. Dass die Erwachsenen einen auch in Verlegenheit bringen können, ist schon weniger klar. Gehen wir aus dem Haus wenn es gerade mit Strömen regnet, da greifen wir nach einem Regenschirm. Auf die Frage: warum nimmst du einen Schirm, kann man entgegnen: du, es regnet draußen. Ist schon die Sache der Vernunft. Die Antwort wird wahrgenommen, verstanden, mehr sogar: sie wird akzeptiert und als einzig wahre angenommen.

Wenn wir aber gegen die Frage: „warum haste den roten Schirm statt einen gelben geschnappt?“ stoßen, ist das Ganze nicht mehr so eindeutig. Da müssen wir einen winzigen Augenblick inne halten. War der gelbe gerade vom Hund voll gesabbert? Komponiert sich der rote besser mit der grünen Einkaufstasche? Zufall, oder war es mir gerade danach?

Lassen wir aber den ahnungslosen Regenschirm seine Ruhe an den sonnigen Dienstag genießen. Es gibt doch unendlich viel von ähnlichen Fragen, an denen man spontan keine Antwort parat hat.

Beispiel vom Level 2:
Mein Ex-Freund, mit dem ich nota bene gute Paar Jährchen zusammen war, hat sich, wie es so im Leben übrig ist, mit einer Neuen zusammengesellt. Nach vier Monaten (sic!) hat sich meine Nachfolgerin von „Freundin“ zu „Verlobte“ hochgearbeitet (es hat wehgetan *zugeb*). Eine Frage war unvermeidlich: warum so schnell? Und dann kam die Antwort, die meine ideale (nicht vergessen, bin ein VI Typ!) Ehevorstellung zertrümmert hat. Es wurde mir nämlich voll trocken mitgeteilt, die heiraten, weil sie weit entfernt voneinander wohnen und somit keine andere Gelegenheit haben, sich näher kennen zu lernen… Gerne würde ich berichten, wie lange ich mit von Erstaunen aufgeklapptem Mund rumgelaufen bin, gehört aber nicht zum Thema…

Immerhin, ich hatte damals schon den Eindruck, die Menschen machen etwas, weil sie nämlich das machen wollen. Da sie aber nach dem Grund gefragt werden, brauchen sie halt einen. Hauptsache: Vernünftig. Geht es einfach darum, dass wir zu träge sind oder zu wenig Zeit haben, um sich in unseren eigenen Empfindungen zu vertiefen, sie zu lauschen und die zu nennen? Oder haben wir keine Lust, das ganze Spektrum von den Gefühlen zu entblößen und die eigene Werteleiter den Fremden geduldig zu erläutern? Oder schlimmer noch: haben wir Angst, dass die Gefühle eine nicht ausreichende Motivation geben und dass wir abgestoßen werden?

Ich will wirklich lieber einen „ich mag aber den Keks“-Grund statt einer überlegten Antwort bekommen. Und sobald ich selber keine rationale Basis von meiner Entscheidung nennen kann, hören meine Mitmenschen das einfachste „ich will das einfach“. Falls sie es nicht begreifen, ist ja nicht mehr mein Problemchen…
preview200

Archiv

April 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 2 
 7 
12
13
14
17
19
21
24
26
28
 
 
 
 
 
 
 

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren